von Christina Titz
In diesem Jahr war es wieder soweit: die Weltmeisterschaft der J/22 sollte in Deutschland, dieses Mal im Rahmen der Warnemünder Woche, ausgetragen werden. Somit war schnell beschlossen, dass wir – Julian, Patrizia, Timo und Christina – uns wieder auf den Weg in Richtung Norden machen würden, um dabei sein zu können.
Die Windbedingungen zur Regattavorbereitung auf dem eigenen See ließen dieses Frühjahr (zumindest an den Wochenenden, an denen segeln für uns möglich war) größtenteils leider zu wünschen übrig. Auf das, was uns in Warnemünde dann direkt am ersten Regattatag erwartet hat, waren wir nicht wirklich vorbereitet. Aber von vorne…
Bereits freitags reisten wir an, denn für Samstag und Sonntag waren die sogenannten Pre Worlds angesetzt. Der Steg für die J/22-Flotte befand sich im Yachthafen Höhe Düne.
Wir konnten samstags schon direkt am Vormittag kranen und um 14 Uhr gab es bei guten 5 Windstärken den ersten Start. Angesichts der starken Winde setzten wir zum Einsegeln vorsichtshalber auf die alten Segel. Nach der ersten Wettfahrt waren wir bereits alle etwas mitgenommen. Mit Wellen und Wind überfordert, ergriffen wir dennoch die Ambition, auch die zweite Wettfahrt mitzusegeln. Die dritte angesetzte Wettfahrt haben wir nicht bestritten. Ziemlich gefrustet, das Boot unter den örtlichen Bedingungen nicht wirklich in den Griff zu kriegen, nahmen wir uns für Sonntag mehr vor. Doch dazu sollte es nicht kommen. Aufgrund zunehmender Winde (>7 Windstärken) wurde im Rahmen der Pre Worlds auf weitere Wettfahrten verzichtet. Dank unseres Mutes (oder Leichtsinns?), trotz der mitunter heftigen Bedingungen immerhin an 2 Wettfahrten teilgenommen zu haben, bescherte uns dies hierbei sogar den 6. Platz.
Den freien Sonntag nutzten wir so an der Warnemünder Promenade entlang der Backfisch-Buden und schauten den, ebenfalls durch die starken Windverhältnisse, verzögerten Start zur Regatta Rund Bornholm.
Montags stand Wiegen und Vermessen an erster Stelle, ehe wir mittags bei wieder etwas abflachendem Wind nochmal eine Runde segelten.
Am Dienstag gab es ein Practice Race – die Bedinungen waren nach wie vor äußert gewöhnungsbedürftig. Aber wir kamen inzwischen mit Wind und Wellen und dem erforderlichen Trimm viel besser klar.
Und am Mittwoch ging es dann endlich los. Weiterhin herrschten gut 4 Windstärken und hohe Wellen in der Bucht vor Warnemünde. Jedoch zeigte sich endlich auch die Sonne. Von angesetzten 3 Wettfahrten, wurden an diesem Tag 4 gesegelt! Denn die Wetterprognose teilte bereits mit, dass gegen Ende der Woche mit nur sehr schwachen Winden zu rechnen sei.
In der Platzierung schnitten wir mittwochs nicht zu unserer Zufriedenheit ab. Wir nahmen uns für den Donnerstag mehr vor. Hier kam uns tatsächlich der abflauende Wind zugute und wir hatten gute Starts, doch konnten im Feld angesichts der großen Konkurrenz die Position nicht gut genug verteidigen.
Für den Freitag nahmen wir uns nochmals vor, an der Platzierung zu arbeiten – jetzt, wo die Windverhältnisse für uns gerade richtig waren. Doch leider bekamen wir die Chance nicht. Aufgrund aufziehender Gewitter, wurden alle Wettfahrten abgesagt.
Und auch am letzten Wettfahrttag, dem Samstag, wurde trotz langanhaltender Startbereitschaft um 14 Uhr das Signal verkündet, dass keine weiteren Wettfahrten stattfinden.
Mit einem 26. Platz mussten wir uns notgedrungen aus Warnemünde verabschieden. Dennoch freuen wir uns bereits auf die nächste J/22 WM in Europa im Jahr 2022.